Weil am Rhein. Mit einem sehr gut besuchten Tag der offenen Tür hat die Stadtverwaltung die Rückkehr der Volkshochschule (VHS) in das Haus der Volksbildung gefeiert. Dieser präsentierte sich vielfältig und genauso breit gefächert wie das Programm der VHS, die dort wieder ihre Räumlichkeiten bezogen hat, und das Angebot der Musikschule, die hier nun ebenfalls den Ton angibt. Auch das kulturelle Leben erhält wieder Einzug.

Die Sanierung des 1967 eingeweihten Gebäudes - eines der ersten in Baden-Württemberg, das der Erwachsenenbildung gewidmet war – ist abgeschlossen. Für die Modernisierung der „guten Stube lebenslangen Lernen“, hat die Stadt gut 620.000 Euro in die Hand genommen. Der überwiegende Teil der Maßnahmen waren den Auflagen des Brandschutzes geschuldet.

Auch Dank der Empfangstheke („ein echter Blickfang“), die aus dem Rathaus ins Haus der Volksbildung wanderte, präsentiert sich das Gebäude nun als Anlaufstelle mit einer „physischen Geschäftsstelle“, die mit allen technischen Kommunikationsmöglichkeiten dieser Zeit ausgestattet ist. Aber nicht nur das: Das Haus der Volksbildung war und ist der Ort für viele Institutionen und verschiedenste Veranstaltungen. Stichwort: Mehrfachnutzung.

In ganz persönlichen Erinnerungen schwelgte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz bei seiner Ansprache zur offiziellen Wiedereröffnung. So habe er im Haus der Volksbildung als Kant-Gymnasiast nicht nur die Oberstufenklassen besucht, sein Vater Edgar gründete gar einst die Volkshochschule in Weil am Rhein und machte dank eines Förderprogramms des Landes den Bau des Hauses erst möglich.

Der Festakt wurde musikalisch umrahmt von Schülerinnen und Schülern der Sing- und Musikschule Weil am Rhein, die mit ihrem Können beeindruckten und die gesamte stilistische Bandbreite von Beethoven bis zu den Beatles zum Besten gaben. Besonders die Schüler Franz-Josef Hufsky und Matthias Ramm begeisterten mit Stücken von Anton Rubinstein und eines zeitgenössischen Stücks von Fazil Say das zahlreiche Publikum.

Kulturamtsleiter Peter Spörrer freute sich über die enorme Erleichterung, die der Umzug in den sanierten Räumlichkeiten für VHS-Verwaltung mit sich bringt. So könne man nun wieder im wahrsten Sinne „auf einer Ebene“ kommunizieren. Zuletzt im Interimsdomizil in der Humboldtstraße verteilten sich die Büros über drei Etagen.

Den großen Saal im Haus der Volksbildung verwaltet das Kulturamt. Dieser sei auf einem technisch sehr guten Stand, führte Spörrer aus, und werde nun auch wieder fleißig genutzt werden. Zahlreiche Veranstaltungen wie Konzerte, Theateraufführungen oder der Kulturstammtisch sind bereits geplant.

„Optimal“ sei der große Saal für Konzerte, machte die stellvertretende Leiterin der Musikschule, Valeria Gleim, deutlich. Dabei hob sie auch die hohe Bedeutung der musikalischen Bildung in der Stadt hervor. Sie sprach von einem guten Zusammenspiel zwischen Eltern, Lehrern und Schülern, was sich unter anderem an den zahlreichen Preisträgern bei „Jugend musiziert“ widerspiegle.  

VHS-Leiterin und Hausherrin Ines Haag bezeichnete das Gebäude, als Haus, das „Spaß bringt und Begegnung schafft“ und in dem sich Kursteilnehmer wie Verwaltung wohlfühlen dürfen. Die VHS bietet im Halbjahr mehr als 400 Kurse in vielen verschiedenen Sparten an. Einige konnten die Besucherinnen und Besucher gleich auch selbst ausprobieren. Haag lud dazu ein, die Mitmachangebote im Untergeschoss zu nutzen.

So bot die VHS anlässlich des Tages der offenen Tür Schnupperstunden im Zumba, Gymnastik mit Stuhl, Energy Dance, Bodyperformance Training oder auch Stricken an. Eine Ausstellung „Mixed Media“ war dort ebenfalls zu finden und dank einer Fotobox konnten zur Erinnerung an die Wiedereröffnung Fotos gemacht und mitgenommen werden.