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Nachrichten aus Oberrhein

Ein Rekord, der zum Himmel stinkt

2023 entsorgt der Betriebshof 250,68 Tonnen Müll / 24,34 Tonnen allein im Juni

Weil am Rhein. So ein Müll: Es ist ein alles andere als schöner Rekord. Einmal mehr hat sich nämlich die Menge, die in den städtischen Müllgefäßen und leider auch daneben landet, erhöht. Und zwar von 239,08 Tonnen im Jahr 2022 auf 250,68 Tonnen im vergangenen Jahr.  Das heißt: Täglich fällt in Weil am Rhein nicht weniger als 700 Kilogramm Unrat an. In der Woche sind das knapp fünf Tonnen.

Immer mehr privater Müll landet in und auch vor den städtischen Abfalleimern. Die Mitarbeitenden des Betriebshof werden täglich mit solchen unschönen Bildern wie hier am Weilweg konfrontiert.

Stadtverwaltung Weil am Rhein / Müller

Es ist und bleibt ein Problem, das sprichwörtlich zum Himmel stinkt. Die Müll-Statistik und die täglichen Beobachtungen der Mitarbeitenden des Betriebshofs zeigen deutlich: immer mehr erkennbar privater Müll wird öffentlich und auf Kosten der Allgemeinheit entsorgt. „Zwar liest und hört man immer wieder, dass das Umweltbewusstsein der Menschen steige, doch das deckt sich keinesfalls mit unseren täglichen Beobachtungen. Noch nie lag so viel Müll in den öffentlichen Mülleimern“, macht Oberbürgermeister Wolfgang Dietz deutlich.

Genauso deutlich sagt er auch, dass die Politik der Abfallwirtschaft des Landkreises überprüft werden müsse. Leider gebe es nicht wenige Mitbürgerinnen und Mitbürger, die die öffentlichen Müllgefäße für die Entsorgung ihres Haushaltsmülls missbrauchen. Dietz: „Wenn nur die durchgeführten Leerungen der Behälter berechnet werden, schafft der Landkreis dafür sogar einen Anreiz.“ Solches Fehlverhalten beobachteten die städtischen Mitarbeiter leider des Öftern. „Leider spiegelt sich diese praktische Erfahrung nicht im gutmeinenden Tarifsystem des Landkreises wider.“

Im gesamten Stadtgebiet gibt es mehr als 360 öffentliche Abfallbehälter. Hinzu kommen Mülleimer an den Schulen und Kindergärten. Als so genannte Hotspots haben sich die Gefäße an der Tramhaltestelle bei der Wendeschleife, in der 20er-Zone, auf dem Berliner Platz, im Weilweg, dem Rheinpark und an Spielplätzen herauskristallisiert. Unmengen von Kehricht kommen auch an beliebten Treffpunkten zusammen, wo die Menschen im Sommer ihre Freizeit verbringen: am Stauwehr, an der Kandermündung, an der Daur-Hütte oder auf dem LGS-Gelände.

Papierkörbe quellen über, Becher, Flaschen und Verpackungen verschandeln das Stadtbild. Der Betriebshof Weil am Rhein hat jedenfalls alle Hände voll zu tun. Und das darf ruhig sprichwörtlich gesehen werden. Sieben Mitarbeitende sind nämlich täglich im Einsatz für die Sauberkeit. Sie leeren nicht nur die Müllgefäße, sondern entsorgen auch den herumliegenden, sorglos weggeworfenen Müll auf den Wegen und Plätzen.

Im Jahr 2023 waren das also 250,68 Tonnen und damit über zehn Tonnen mehr als 2022. 2021 waren es 210,82 Tonnen, 2020 aufgrund der Corona-Pandemie „nur“ 201,51 Tonnen, 2019 206,66 und 2018 exakt 214,66 Tonnen. Erstmals wurde diese Statistik im Jahr 2017 geführt: damals schlugen 204,15 Tonnen zu Buche.

Spitzenreiter im vergangenen Jahr war der Juni mit 24,34 Tonnen, die in städtischen Mülltonnen landeten. Dahinter folgt der August mit 23,04 Tonnen und an Position drei der September mit 22,87 Tonnen. Der Januar folgt nur knapp dahinter. Silvester lässt grüßen: 22,74 Tonnen. Besonders auffällig: hier stieg die Menge rasant um mehr als fünf Tonnen im Vergleich zum Vorjahr an. Am wenigsten Müll fiel im April (16,47), Dezember (17,93) und Februar (18,46) an.

„Das ist doch allesamt frustrierende Zahlen“, hält Dietz fest, der sich monatlich die Müllstatistik vor Augen führt. Immer und immer wieder werde beklagt, dass die Vermüllung auf den Straßen, Wegen und Plätzen der Stadt zunehme und man mehr Mülleimer aufstellen solle. „Aber ist das die Lösung? Unser Problem ist doch in erster Linie die Menge und die Gleichgültigkeit so einiger Zeitgenossen. Da kann man so viele Mülleimer aufstellen, wie man möchte.“  

Es wäre schon einmal ein erster Schritt, wenn man den eigenen Müll auch wieder mitnehme und nicht achtlos in der Gegend herumwirft. „Und jeder sollte sich selbst hinterfragen, was er tun kann, um möglichst wenig Müll zu produzieren“, meint Dietz.

Text/Bild: Stadtverwaltung Weil am Rhein

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