Skip to main content
Nachrichten aus Ortenau

Klimaneutrales Neubaugebiet Kehl

Baugebiet „Hühnerbünd II“ in Kehl-Neumühl wird mit Hilfe des badenova Innovationsfonds zum „Klimaheld 2022“

Das Neubaugebiet „Hühnerbünd II“ in Kehl-Neumühl könnte mit finanzieller Hilfe des badenova Innovationsfonds zur Blaupause für viele künftige Neubaugebiete auch in anderen Kommunen werden. 

Wir haben den Ehrgeiz, hier ein klimaneutrales neues Wohngebiet zu realisieren, indem wir bei der Wärmeversorgung auf ein Niedertemperatur-Wärmenetz und auf Grundwasser-Wärmepumpen setzen“, erklärt der städtische Beigeordnete Thomas Wuttke. Als Vertreter des badenova Gesellschafters Stadt Kehl überreichte er an die Projektleitung für das Neubaugebiet nicht nur den Förderbescheid der badenova, sondern auch den symbolischen „Klimaheldenpreis 2022“. Mit ihm werden alle badenova Innovationsfondsprojekte wegen ihrer beispielgebenden Bedeutung für Klima-, Umwelt- und Wasserschutz in der Region ausgezeichnet.

badenova Vorstand Heinz-Werner Hölscher beglückwünschte bei diesem Anlass die Stadt Kehl zu ihrem mutigen Projekt und sieht darin ein gelungenes Beispiel für die Wirksamkeit des Innovationsfonds: „Viele innovative und marktfähige Lösungen im regionalen Klima- und Wasserschutz gäbe es ohne den badenova Innovationsfonds für Klima- und Wasserschutz nicht.  Bei diesem Projekt in Kehl-Neumühl fördern wir den Modellcharakter, den dieses Projekt für die Wärmeversorgung in Neubaugebieten hat.“

Das Neubaugebiet „Hühnerbünd II“ in Kehl-Neumühl in der Ortenau umfasst rund 30 Wohnhäuser, deren Energieversorgung nahezu komplett klimaneutral geplant und umgesetzt werden kann. Das Konzept wird vom badenova Innovationsfonds Wasser- und Klimaschutz mit 150.000 Euro unterstützt. Das Neubaugebiet wird mit einem besonders effizienten Niedertemperatur-Wärmenetz ausgestattet. Die niedere Vorlauftemperatur von rund 45 Grad im Netz sorgt für einen besonderseffizienten Betrieb, erklärt Projektleiter Martin Barnsteiner: „Man spricht hier auch von einem Wärmenetz 4.0. Diese Thematik ist in Deutschland bisher noch wenig bekannt. Im konkreten Fall wird die Wärmeversorgung der Neubauten und mehrerer angrenzender Bestandsgebäude über Grundwasser-Wärmepumpen geschehen. Diese haben eine deutlich höhere Energieeffizienz zu bieten als etablierte Luft-Wasser-Systeme. Besonders durch die niedrige Vorlauftemperatur von 45 °C arbeitet die Wärmepumpe sehr effizient. Für die Versorgung der Bestandsgebäude ist eine zweite Wärmepumpe geplant, welche die (noch) geforderten hohen Temperaturen von 70 °C bereitstellen kann.“

Da jedes Gebäude eine sogenannte „Booster-Wärmepumpe“ erhalten wird, stellt die Warmwasserversorgung mit 60 Grad heißem Wasser ebenfalls kein Problem dar. Die Stromversorgung des Gebiets soll über Solaranlagen gesichert werden. Auch eine Gebäudekühlung durch die neu zu erstellenden Grundwasserbrunnen ist im Sommer denk- und machbar. „Eine Strom- und Wärmeversorgung, die auf fossile Brennstoffe angewiesen ist, ist heute nicht mehr sinnvoll, allein schon aufgrund er steigenden CO2-Preise“, so Kehls Beigeordneter Thomas Wuttke. „Ich bin daher froh, dass die Stadt hier schon früh die Weichen gestellt hat und dass unsere Ambitionen auch vom badenova Innovationsfonds honoriert werden. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

 

Die Erschließung des Baugebiets hat bereits begonnen und im nächsten Jahr wird die Wärmepumpenanlage installiert, damit ab Herbst 2023 Wärme für die ersten Gebäude bereitseht. Die Wärmegesellschaft Kehl, ein Tochterunternehmen der Stadt Kehl und der badenovaWÄRMEPLUS wird die Anlage bauen und betreiben und investiert dafür 1,97 Mio. €.

Das Neubaugebiet Hühnerbünd II wird dank der Konzeption mit elektrischen Wärmepumpen auch über die Förderperiode hinaus wirtschaftlich mit Wärme versorgt werden können, da es aufgrund seiner Dezentralität nicht von Preisschwankungen an internationalen Energiemärkten abhängt.

Das Thema Wärmewende wird von badenova nicht nur mit eigenen Projekten, sondern auch mit kommunalen Partner vorangetrieben und überall in der Region gefördert, wie Vorstand Heinz-Werner Hölscher betont: „Mit dem Innovationsfonds setzt badenova gezielt Impulse für die Wärmewende und damit für den Klimaschutz wie kein anderes Energie-Unternehmen im gesamten Land. Jährlich fließen rund drei Prozent des Unternehmensgewinns in diesen Fonds und werden für Pionierleistungen, Pilotprojekte und innovative Ideen bereitgestellt. badenova ist dabei der von den Kommunen beauftragte Treuhänder, der darauf achtet, dass diese Projekte und Ideen ökologisch, innovativ, regional und für andere beispielgebend sind.“

INFO: Für die Energie der Zukunft!

Der Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz der Badenova hat es sich zum Ziel gesetzt, neuen Projekten für mehr Umweltschutz finanziell beizustehen und damit ihre Realisierung zu ermöglichen. Seit seinem Start im Jahr 2001 hat der Innovationsfonds dafür weit über 30 Millionen Euro in über 300 Umweltprojekte investiert. Dabei stand und steht stets die Innovationskraft der Projekte im Mittelpunkt, nicht primär die Frage des Ertrags, der sich damit künftig einmal erwirtschaften lässt. Projekte sollen beispielgebend sein, übertragbar auf andere Orte und Akteure, sie sollen einen Beitrag zum Klima- und Wasserschutz leisten, sie sollen innovativ sein und nachhaltige Ziele verfolgen. Dabei können Ideen und Projekte von unterschiedlichsten Akteuren eingebracht werden. Antragsberechtigt sind Kommunen, Organisationen, Unternehmen, Einzelpersonen und Forschungseinrichtungen aus der Region zwischen Hochrhein und Nordschwarzwald. Finanziert wird der Fonds durch eine dreiprozentige Abgabe aus den Gewinnausschüttungen der badenova an ihre mehr als 90 Eigentümerkommunen. Das macht den Fonds einzigartig in der deutschen Energiewirtschaft. Bewerbungen neuer Projektideen sind dabei ausdrücklich erwünscht!

 

Text/Bilder: badenova AG & Co. KG

Auch interessant:

Anzeige

Anzeige