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Nachrichten aus Karlsruhe

Die 4. Ausgabe der deutsch-französischen Tagung EFAN sucht in Nancy vom 25.-26. November 2021 nach konkreten Lösungen für die Klimawende

Deutsch-französische Experten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft treffen sich in Nancy

Der Klimawandel und der Aufbau einer alternativen Energieproduktion und nachhaltigen Wirtschaft sind aktuell die entscheidenden Themen in Europa und der Welt.
Kurz nach Abschluss der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow widmet sich die 4. Ausgabe der „Entretiens Franco-Allemands (EFAN)“ vom 25.-26. November 2021 in Nancy unter der Schirmherrschaft des französischen Präsidenten Emmanuel Macron diesen essenziellen Themen unter deutsch-französischer Perspektive.

Laurent Watrin Esther Mikuszies Métropole du Grand Nancy

Als deutsch-französisches Forum des wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Austauschs versammeln die EFAN international führende Wissenschaftler*innen, Wirtschaftsexpert*innen, Politiker*innen und Student*innen beider Länder in verschiedenen Arbeitsgruppen, um gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln, Erfahrungen auszutauschen und konkrete Kooperationsprojekte zu initiieren. Bei der Klimawende spielen die Städte mit ihren Initiativen eine entscheidende Rolle. Bei der EFAN 2021 berichten Vertreter*innen der Städte Nancy, Straßburg, Köln und Karlsruhe von ihren Erfahrungen. Die Métropole Grand Nancy kooperiert bei diesem Projekt mit der Universität Lothringen, der Region Grand Est, dem Goethe-Institut Nancy / Straßburg und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk.

Drei Themensequenzen mit renommierten Referent*innen
Die diesjährige Tagung behandelt die Klimawende in drei Themensequenzen: Eine Sequenz des wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Austauschs: Am Donnerstag besprechen führende Wissenschaftler*innen und Wirtschaftsvertreter*innen Lösungsansätze zur Klimawende mit Schwerpunkt auf den Themen effizientere Materialien und erneuerbare Energien mit Einsatz von Wasserstoff. Gemeinsam widmen sie sich der Frage, welche Investitionen jetzt notwendig sind für eine gelingende Klimawende, eine zukunftsfähige Industrie und eine weiterhin hohe Lebensqualität und Attraktivität unserer Regionen.

Eine Sequenz des gesellschaftlichen Austauschs:

Am Donnerstagabend diskutiert die führende französische Klimatologin Valérie Masson-Delmotte, Forschungsdirektorin am CEA, dem Pariser Forschungszentrum für Atomenergie und alternative Energien, Co-Präsidentin des französischen Klimarats GIEC und Co-Vorsitzende des Weltklimarats,  mit deutsch-französischen Studierenden, die sich beim Deutsch-Französischen Jugendwerk für eine Teilnahme beworben hatten und seit Oktober in mehreren Online-Workshops unter Anleitung von Wissenschaftler*innen eigene Lösungsvorschläge erarbeitet haben.

Eine Sequenz des politischen Austauschs:
Politische Vertreter*innen vom französischen Regionalrat Grand Est und den Städten Nancy und Straßburg diskutieren mit ihren deutschen Kolleg*innen aus Köln, Karlsruhe, der Metropolregion Rhein-Neckar, dem Land Baden-Württemberg und dem Saarland über gemeinsame Handlungskonzepte und mögliche Kooperationsprojekte zum Erreichen der Klimawende. Die Diskussion findet zwischen Teilnehmer*innen im Rathaus von Nancy und im Büro der Région Grand Est in der Landesvertretung des Saarlandes in Berlin per Konferenzschaltung statt.

Vorstellung des Programms und der Ziele der EFAN 2021
Im Rahmen der Pressekonferenz am Montag, den 15. November in Nancy wurde das Programm der Entretiens Franco-Allemands 2021 vorgestellt. Anwesend waren Laurent Watrin, Abgeordneter der Métropole du Grand Nancy für europäische Finanzen, Bürgermeister von Nancy für kooperative Demokratie, Innovation und Digitalisierung, Andreas Wolter, Erster Bürgermeister der Stadt Köln, Vorsitzender des Klima-Bündnisses und Vorsitzender des Deutsch-Französischen Ausschusses im Rat der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE), Esther Mikuszies, Direktorin des Goethe-Instituts Nancy / Straßburg sowie Jérémy Rossignol, Stellvertretender Referatsleiter beim Deutsch-Französischen Jugendwerk. Die Teilnahme an der simultan gedolmetschten deutsch-französischen Pressekonferenz war sowohl in Präsenz vor Ort als auch per Videokonferenz möglich.

Laurent Watrin, Bürgermeister von Nancy, unterstrich: "Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um eine klimaneutrale Gesellschaft zu werden. Die Herausforderung, sich an den Klimawandel anzupassen, betrifft alle Regionen, so dass Kooperation, Dialog und Erfahrungsaustausch immer wichtiger werden. Genau dies wollen wir bei den Entretiens Franco-Allemands zusammen mit Karlsruhe, Köln und Straßburg und den Regionen tun.“ Andreas Wolter, Bürgermeister von Köln, betonte ebenfalls die Dringlichkeit der Klimawende und die Bedeutung des deutsch-französischen Austauschs: „In Köln wollen wir bis 2035 klimaneutral werden. Wir sind auch Mitglied im Klimabündnis, einem Zusammenschluss von 1800 Kommunen in 27 europäischen Ländern, deren Vorsitzender ich bin. Veranstaltungen wie die Entretiens Franco-Allemands in Nancy sind wichtig! Wir wollen unsere Erfahrungen austauschen und voneinander lernen, da ist der deutsch-französische Austausch als Herzstück der europäischen Integration von herausragender Bedeutung. “

Esther Mikuszies, Leiterin des Goethe-Insituts Nancy / Straßburg, brachte ihre Freude zum Ausdruck, zum 4. Mal als Partner der EFAN in Nancy dabei zu sein, „denn unsere Kernaufgabe ist es, Menschen aus unseren beiden Ländern zusammenzubringen. Das  diesjährige Thema der Klimawende steht auch bei uns im Mittelpunkt unserer Überlegungen.“  Jérémy Rossignol, als Referatsleiter beim Deutsch-Französischen Jugendwerk mitverantwortlich für die Einbindung der deutsch-französischen Studierenden bei den EFAN 2021: „Eine nachhaltige Entwicklung ist für uns essenziell. Sie ist gerade für die Jugend entscheidend und deshalb ist es so wichtig, ihr das Wort zu erteilen.“

Andreas Wolter Kölner Bürgermeister Stadt Köln

Die Entretiens Franco-Allemands sehen ihre Aufgaben im Ausbau der gelebten deutsch-französischen Beziehungen sowie im Austausch zwischen Grand Est und den angrenzenden deutschen Regionen, aber auch auf nationaler Ebene und finden dafür zunehmend auch internationale Beachtung. Diese 4. Ausgabe der EFAN 2021 verdeutlicht einmal mehr ihre ambitionierten Ziele, einen Austausch auf höchstem Niveau zwischen renommierten Wissenschaftler*innen, politisch Verantwortlichen, Vetreter*innen aus Wirtschaft und Gesellschaft sowie deutsch-französischen Studierenden zu ermöglichen, um gemeinsam zu möglichst konkreten innovativen Lösungsansätzen und grenzüberschreitenden Kooperationsprojekten zu gelangen. Auch nach den EFAN verfolgt die Métropole Grand Nancy die auf der Tagung geknüpften Beziehungen und anvisierten Vorhaben dauerhaft, um gemeinsam mit binationalen Projekten möglichst konkrete Ergebnisse zu erzielen. Zu diesem Zweck werden im Januar 2022 die Ergebnisse der Entretiens Franco-Allemands in einem Abschlussbericht zusammengefasst und in mehreren Sprachen veröffentlicht. Dieser Bericht dient gleichzeitig als Fahrplan für die geplanten Projekte, die Weiterverfolgung der deutsch-französischen Beziehungen und die Vorbereitung der nächsten Ausgabe der EFAN 2022.

Das Programm der EFAN 2021: zwei Tage des intensiven wissenschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Austauschs zum Thema Klimawende in Nancy
Die EFAN 2021 werden am Donnerstag, den 25. November um 10 Uhr offiziell eröffnet von Jean Rottner, Präsident des Regionalrats Grand Est, Mathieu Klein, Präsident der Métropole du Grand Nancy und Bürgermeister von Nancy, Pierre Mutzenhardt, Präsident der Université de Lorraine sowie Anne Tallineau und Tobias Bütow, Generalsekretäre des Deutsch-Französischen Jugendwerks (OFAJ). Nach den ersten Debatten zur Klimawende und ihren Herausforderungen vor dem Hintergrund des Aachener Vertrags unter Mitwirkung von Prof. Dr. Patrizia Nanz, Co-Direktorin des deutsch-französischen Zukunftswerks und Dr. Hans-Wilhelm Schiffer, Mitglied des Studienkomitees des Weltenergierates und Leiter der Gruppe „Energie für Deutschland“ beim Weltenergierat, wird ein Best Practice Beispiel der Stadt Hamburg mit ihrem Maßnahmenplan zur Klimawende vorgestellt.

Nachmittags geht es in einer weiteren Themensequenz um Effiziente Materialien und CO2-freie Energie dank Wasserstoff. Wasserstoff spielt als Energieträger aktuell im Bereich der Wissenschaft und Energiewirtschaft unter ökologischen Gesichtspunkten eine entscheidende Rolle. Die Region Grand Est, Luxemburg, die Oberrheinregion und das Saarland weisen Industriestrukturen auf, die in Hinblick auf die Herstellung, Nutzung, Speicherung und Verbreitung von Wasserstoff umgebaut werden könnten. Darüber hinaus verfügt die Grenzregion über spezielle Kenntnisse in diesem Bereich, die über die Region hinaus auf nationaler und internationaler Ebene genutzt werden könnten.

Diese Themensequenz wird geleitet von der Université de Lorraine, von Prof. Thierry Belmonte, Direktor des Instituts Jean Lamour (IJL) und Prof. Fabrice Lemoine, wissenschaftlicher Leiter des Projekts IMPACT ULHyS (Université de Lorraine Hydrogen Science and technology).
An ihr nehmen führende wissenschaftliche Vertreter*innen aus Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Grand Est teil, u.a. vom Institut für Energie- und Klimaforschung am Forschungszentrum Jülich, vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), sowie Dr. Vanessa Fiero vom IJL, Trägerin der Silbermedaille des CNRS (Centre national de la recherche scientifique) 2020, Expertin für die Speicherung von Wasserstoff.

Am Donnerstagabend ab 19.30 Uhr findet im Museum-Aquarium von Nancy, 34 rue Sainte-Catherine, eine Konferenz zum Thema „Der Klimawandel und der Niedergang der biologischen Vielfalt: die langfristigen Entwicklungen“ statt, an der auch eine Gruppe deutsch-französischer Studierender teilnimmt, die sich beim Deutsch-Französischen Jugendwerk beworben und seit Oktober im Rahmen mehrerer Workshops eigene Lösungsansätze entwickelt haben. Die führende französische Klimatologin Dr. Valérie Masson-Delmotte, Forschungsleiterin am CEA (Forschungszentrum für Kernenergie und alternative Energien) und Co-Vorsitzende des Weltklimarats IPCC, wird in ihrem Vortrag den aktuellen Stand des Klimawandels, seine Konsequenzen und seine langfristige Entwicklung beleuchten. Der Weltklimarat, dieses von international führenden wissenschaftlichen Expert*innen besetzte Gremium, hat Anfang August 2021 seinen 6. Lagebericht veröffentlicht. Valérie Masson-Delmotte wird anschaulich darlegen, welche Folgen die prognostizierte Erderwärmung und das Artensterben auf die Weltbevölkerung und auch speziell auf unsere regionalen Lebensräume haben werden. An ihrer Seite wird ein Vertreter des Postdamer Institus für Klimafolgenforschung (PIK), die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels erläutern.

Die Moderation erfolgt durch Laurent Watrin, stellvertretender Bürgermeister von Nancy, Berater der Metropolregion für Fördermöglichkeiten auf EU-Ebene, zusammen mit Andreas Wolter, Bürgermeister der Stadt Köln, Vorsitzender des Klima-Bündnisses und Vorsitzender des Deutsch-Französischen Ausschusses im Rat der Gemeinden und Regionen Europas. Unter Teilnahme von Mathieu Klein, Präsident der Metropolregion Grand Nancy und Bürgermeister von Nancy, und Frank Mentrup, Oberbürgermeister von Karlsruhe und Vorsitzender des Aufsichtsrats der TechnologieRegion Karlsruhe, und der deutsch-französischen Studierenden. Sie alle werden ihre Perspektive auf die wachsende Verantwortung der regional Verantwortlichen angesichts der weltweiten aktuellen Herausforderung des Klimawandels beitragen und das Publikum einladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.

Diese Konferenz wird zweisprachig live über die Website der Métropole du Grand Nancy übertragen.
Weitere Informationen gibt es auf dem YouTube-Kanal der Métropole du Grand Nancy.

Politische Diskussion zwischen Nancy und Berlin am Freitag, 26. November
Kurz nach Abschluss der 26. Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow ist die Dringlichkeit des Handelns zur Rettung des Planeten greifbarer als je zuvor.
Am Freitagvormittag werden im Rahmen eines politischen Austauschs die Werkzeuge und finanziellen Mittel zur Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaft auf binationaler und europäischer Ebene vorgestellt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den Strategien der Städte und den Stärken und Chancen der Grenzregionen, der Mobilisierung der Jugend sowie auf konkreten Initiativen für eine nachhaltige Entwicklung unserer Lebensräume angesichts der Klimawende.
Unter der Teilnahme der politischen Vertreter*innen Jeanne Barseghian, Bürgermeisterin von Straßburg und 1. Vizepräsidentin der Eurometropole Straßburg, einem Vertreter der saarländischen Landesregierung, Frank Mentrup, Oberbürgermeister von Karlsruhe und Vorsitzender des Aufsichtsrats der TechnologieRegion Karlsruhe, Stefan Dallinger, Präsident der Metropolregion  Rhein-Neckar und Landrat des Rhein-Neckar-Kreises sowie Dr. André Baumann, Staatssekretär im baden-württembergischen Umweltministerium.

Die Debatte wird moderiert von Claire Demesmay, Dr. der Politischen Philosophie, assoziierte Forscherin im CMB, Leiterin des Referats für interkulturelle Aus- und Weiterbildung des DFJW in Berlin und ergänzt durch die zusammenfassenden Beiträge von Dr. Ellen Ueberschär, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung und Prof. Dr. Veronika Grimm, Mitglied des Sachverständigenrates, der die deutsche Bundesregierung in wirtschaftlichen Fragen berät, sowie den Abschlussbeitrag von Emmanuel Cohet, Gesandter bei der französischen Botschaft in Deutschland.

Hygienevorschriften:
Zutritt nur nach Nachweis der vollständigen Impfung oder Genesung oder eines negativen PCR-Tests; Abstandsregeln und Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung während der Veranstaltung verpflichtend

Quelle/Bilder:Agentur abc context - media consulting

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