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Nachrichten aus Baden für Baden - Für Sie in der Region unterwegs

Spontane Hilfsaktion im Glottertal für die Menschen in der Ukraine mit überwältigender Resonanz

Ulrich Reichenbach-Helfen ist Herzenssache

Es ist nicht einfach sich in diesen Tagen auf das wesentliche und seine Arbeit zu konzentrieren, denn die Gedanken sind bei den Menschen im Kriegsgebiet, in der Ukraine. Das Schicksal der Menschen aus der Ukraine bewegt die Welt. Es herrscht Krieg mitten in Europa. Hunderttausende Menschen, darunter viele Kinder sind durch den Konflikt in der Ukraine auf Hilfe angewiesen. Viele Familien mussten bereits ihr Zuhause verlassen für sie sind die Hilfslieferungen überlebenswichtig. Die Menschen sind verzweifelt und brauchen Hilfe! Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine hat sich ein breites Netz an Hilfe und Unterstützung gebildet. Eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft geht seither durch ganz Deutschland. Viele sammeln Spenden, andere bieten an, Geflüchtete bei sich aufzunehmen. Die Hilfsbereitschaft für die Ukraine ist riesengroß, auch hier in Baden haben viele Menschen das Bedürfnis, zu helfen.

 

Einer davon ist Ulrich Reichenbach aus dem Glottertal,auch ihm ist es ein Bedürfnis, den Menschen aus der Ukraine zu helfen. Als er nur wenige Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine einen Anruf seines Shop Manager Stefan Grauer bekam, der auch schon in der Vergangenheit Hochwasseropfern geholfen hatte, und ihn bittet zu helfen, ist er aktiv geworden. Ihm war sofort klar: "Wir müssen etwas tun. "Und wer Ulrich Reichenbach kennt, der weiß: er redet nicht viel, er macht! So trommelt er Menschen und Material zusammen.

Shop Manager Stefan Grauer und Ulrich Reichenbach

Einige sind seit Jahren befreundet oder arbeiten zusammen, aber alle beschlossen: Wir müssen helfen Durch einen Aufruf in den sozialen Medien hatten sie innerhalb kürzester Zeit Lebensmittel, Hygieneartikel, Babynahrung und andere Hilfsgüter gesammelt. Die Idee, einen Hilfsgütertransport zu organisieren, hatte unerwartet große Kreise gezogen. Auch aus den umliegenden Orten kamen die Menschen, um Kistenweise ihre Spenden abzugeben. „Mit so einem großen Zuspruch habe ich nicht gerechnet. Unzählige Menschen wollen helfen. Es war toll zu sehen, wie vernetzt alle Helferinnen und Helfer sind, es war einfach unglaublich und bewegend wie viele Menschen sofort bereit waren, so großzügig zu spenden." so Ulrich Reichenbach und er erzählt weiter: "Sehr berührend war die Begegnung mit einer älteren Dame ,die selbst noch Kriegszeiten erlebt hatte. Sie gab mir mit Tränen in den Augen, einen Umschlag mit 100 Euro um Benzin für die Fahrt zu kaufen."

Gesammelt wurde an zwei Orten ,einmal im Glottertal – Metzgerei Reichenbach und in Gomaringen.Mit 28 freiwilligen Fahrern unter anderem Daniel Beck vom Getränkehandel Beck ,seinem 40t LKW und Harald Müller vom Messebau Müller sowie 45t Hilfsgüter, inklusive 2000 Dosen mit Wurst der Metzgerei Reichenbach, ging es im Konvoi mit vierzehn Fahrzeugen an die polnisch-ukrainische Grenze, in die polnische Stadt Chelm,circa 25 Kilometer von der Grenze entfernt. Die Euphorie, dass sie hier helfen und etwas bewirken können, treibt sie an. Erschöpft,nach circa 16 Stunden Fahrzeit über holprige Straßen und einem unfreiwilligen Stopp wegen eines geplatzten Reifen am 40t LKW und einem kurzen Schlaf-Stopp wurden sie schon am Umschlagplatz erwartet. Im Logistikzentrum vor Ort ging alles sehr geordnet zu. Alles wurde sofort auf LKW umgeladen und von ukrainischen Fahrern in die Ukraine transportiert. Das Gefühl, etwas getan zu haben, sorgt in dieser unbegreiflichen Situation wenigsten für einen kleinen Moment lang für wenig Hoffnung und es gibt Kraft für die Heimreise. Stunden später setzen sich die Fahrzeuge wieder in Richtung Heimat in Bewegung.

 

Einem unfreiwilligen Stopp wegen eines geplatzten Reifen am 40t LKW

„Die, die freie Sitzplätze zur Verfügung hatten, sind in eine Turnhalle nach Chelm gefahren, die als Auffangstation verwendet wird ,um 30 Geflüchtete mit nach Deutschland zu nehmen. Sie wurden bei Verwandten,Familie,Freunden oder hilfsbereiten Gastfamilien untergebracht. Alles in allem waren von 8 Uhr Sonntags bis Dienstag 22 Uhr unterwegs und sind dabei etwa 3000 Kilometer gefahren. "so Ulrich Reichenbach und er betont immer wieder wie berührend und überwältigend. Die große Hilfsbereitschaft war. Ob es eine weiter Hilfsaktion geben wird, kann er noch nicht genau sagen. Das hängt natürlich davon ab, wie sich der Krieg und die gesamte Situation entwickelt. Für Ulrich Reichenbach war es eine Selbstverständlichkeit, den Hilfstransport zu unterstützen. Es ist wichtig ein Zeichen zu setzen, damit die Menschen wissen, dass wir an sie denken. Hier darf die Welt nicht wehschauen!

Text: Daniela Hiebel Bilder: Ulrich Reichenbach

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