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Nachrichten aus Blickpunkt: Moderne Frauen

Frauenpower - made in Baden

Starke Frauen der Region - Frauen die etwas bewegen - der Ladies Circle 75 aus Freiburg

Nur wer etwas bewegt, kann andere bewegen! Ideen und Anliegen umsetzen, Impulse setzen um Dinge zu bewegen dies alles erfordert ein vielfältiges Engagement.

Der Ladies Circle engagiert sich weltweit und ist überzeugt, dass jede Frau die Fähigkeit in sich trägt unsere Gesellschaft positiv zu verändern. Durch Gemeinschaft und Freundschaft bietet der Ladies Circle eine einzigartige Plattform für Frauen, egal welcher Konfession und Nationalität, ihre Erfahrungen, Meinungen und Gedanken miteinander auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und sich für soziale Projekte zu engagieren.

Nach eigener Aussage hat die Organisation der Ladies eine breite bundesweite Basis und mittlerweile über 13.000 Mitglieder in 36 Ländern. In Freiburg gibt es seit 2019 die Ladies des Circle 75.Sie stehen für Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Toleranz Ehrenhaftigkeit, Positives Denken und Vertrauen, den 6 Grundpfeilern von Ladies`Circle Deutschland, die in allen lokalen Circles gelebt werden. Mit gemeinsamen Aktionen und Projekten ,vornehmlich für soziale Projekte in der Region, nutzen die Ladies die Chance etwas zu bewegen. Als große Gemeinschaft junger Frauen wurde der Ladies Circle für Frauen unter 45. Jahren ursprünglich als eine parteipolitisch und konfessionell neutrale Vereinigung 1930 in Bournemouth (Großbritannien)gegründet. Das weibliche Contraire zum Serviceclub Round Table.

 

Region im Blick wollte mehr über den Ladies Circle 75 und ihre Projekte erfahren und hakte bei Mitbegründerin Annabell Martin nach.

Der Ladies Circle 75 ist eine Gruppe engagierter Frauen, was war die Idee, die dahintersteckte als der Verein gegründet wurde und welche Frauenzielgruppe soll ihre Organisation ansprechen?

Annabell Martin: Der Ladies Circle ist ein Service Club mit internationalem Background. Die Idee stammt ursprünglich aus England und hat sich über viele Länder europa- und weltweit verbreitet. Der erste Ladies Circle in Deutschland wurde 1971 in Mosbach (Nordbaden) gegründet und ist bis heute aktiv. Das „Besondere“ im Ladies Circle ist, dass es eine Altersgrenze gibt. (Frauen zwischen 18 und 40 Jahren werden aufgenommen, man kann bis 45 J. im Circle bleiben). Dahinter steht, dass man sich im Circle immer wieder auf neue Herangehensweisen, Ideen, Motivation und Energie freut. Im Gegensatz zu anderen Service Clubs geht es nicht darum, einen gewissen Status erreicht zu haben, sondern es werden einfach tatkräftige, engagierte junge Frauen gesucht, die selbst mit anpacken wollen, da wir selbst z.B. auf den Flohmärkten stehen, Kinderschminken veranstalten, Kuchen backen und gegen Spende verkaufen usw.
Hier in Freiburg gab bis 2016 keinen Circle, es fanden sich einige junge Frauen, die durch verschiedene Kontakte vom Ladies Circle gehört haben und meldeten sich bei der „Dachorganisation“ Ladies’ Circle Deutschland. Dieser bestätigte, dass es in Freiburg noch keine Circle gab und dass Ladies’ Circle Deutschland dies sehr begrüßen würde, wenn hier einer Circle gegründet wurden. So erklärt sich auch die 75 in unserem Namen: Wir sind der 75. Circle, der in Deutschland gegründet wurde. Nun nimmt alles an Fahrt auf, wir dürfen Patinnen eines neuen Circles sein, nämlich Ladies’ Circle 112 Baden-Baden.

Wann wurde Ihre gemeinnützige Organisation in Freiburg gegründet? Stellen Sie uns Ihre Organisation vor. Was macht Ladies Circle 75 und wie kann man sich einbringen?

Annabell Martin: Unsere Geschichte beginnt wie gesagt 2016. Eine Handvoll junger Frauen, die etwas bewirken wollten, sich für soziale Projekte einsetzen wollten, fanden zusammen. 2017 kamen dann im Herbst durch „Werbung“ im Freundeskreis neue interessierte Frauen hinzu – und die meisten blieben. Bis zur vollständigen Aufnahme eine Circles in die „Dachorganisation“ Ladies’ Circle Deutschland, richtet der angehende Circle zwei Feiern aus, wir sagen manchmal scherzhaft: erst die Verlobung und dann die Hochzeit. So richteten wir im November 2017 die kleinere „Gründungsfeier“ aus, und im März 2019 unsere sogenannte „Charter“: ein großes Fest, mit über 100 Gästen aus ganz Deutschland, aber natürlich auch viele aus Freiburg und der Region. (Auch Martin Horn war eingeladen, musste aber leider wg. Termindoppelung absagen).

Dieses Fest richteten wir in der „Ersten Liebe“ (Kaiser-Joseph-Str.) in Freiburg aus, und dort ist mit einer großen Spendentombola eine tolle Summe für „Tigerherz – Wenn Eltern Krebs haben“ (ein spendenfinanzierte pädagogisch-therapeutisches Programm an der Uniklinik Freiburg) zusammengekommen. An diesem Abend (16.3.2019) wurde auch die Charter-Urkunde von unserer Freiburger Präsidentin und von der Ladies’ Circle Deutschland Präsidentin unterschrieben, und nun durften wir „Ladies“ auch unseren eigenen Pin (einfach ein kleine, mit dem Logo gestaltete Pin-Nadel) tragen. Das ist einfach die symbolische Anerkennung, nun ein „vollwertiger“ Circle zu sein. Was Ladies’ Circle für uns bedeutet, kann man in diesem Motto zusammenfassen: „Friendship and Service“. Zum einen fühlen wir uns alle einander freundschaftlich verbunden, wir machen auch über den Circle hinaus vieles miteinander, und pflegen unsere Freundschaft durch gemeinsame Aktivitäten, wie wandern, ausgehen, füreinander da sein. Der Service-Gedanke bedeutet für uns Dienst an der Gemeinschaft. Wir setzen uns für soziale Projekte, für bedürftige Menschen unterschiedlichster Art ein. Zum Beispiel das schon genannte „Tigerherz“. Darüber hinaus kann ich aufzählen, wofür wir uns jetzt während der Corona-Zeit eingesetzt haben,:

-Sammlung von Hygieneartikeln, Seife, Duschgel, Taschentücher für wohnungslose Frauen (Anlaufstelle „FreiRaum“ in Freiburg)

- Spenden sammeln für o.g. Anlaufstelle: Dafür haben wir Apfelkisten für das Frauen-Frühstück kaufen können, wir bringen diese wöchentlich und das Geld (inges. 20 Euro) reicht noch für 2 Monate.

- eine unserer Ladies ist Apothekerin und hat – als es kein Handdesinfektionsmittel zu kaufen gab – dieses selbst hergestellt. Somit konnten wir dies den wohnungslosen Frauen zur Verfügung stellen.

- Spenden sammeln für den Familienentlastenden Dienst. Das Janusz-Korczak-Haus in Freiburg ist eine Schule für mehrfachbehinderte Kinder und bietet mit der Unterstützung der Familien auch weitere Dienste an. So dass z.B. die Familie Hilfe bekommt, wenn ein Elternteil mal erkrankt ist und etwas Zeit zum Erholen braucht. Oder wenn sich die Familie mal etwas nur mit dem Geschwisterkind machen möchte. Fast alle von uns haben Kinder, und das Wegfallen der Kinderbetreuung hat uns schon mit gesunden Kindern sehr gefordert. Wir wagten es uns gar nicht auszumalen, was diese Situation mit Familien mit einem behinderten Kind machte. Auch konnte keine ehrenamtlichen mehr im Familienentlastenden Dienst eingesetzt werden, sondern nur noch Fachkräfte. Dadurch wurden die Stunden teurer. Um diese finanzielle Lücke zu schließen konnten wir knapp 800 Euro an Spenden überreichen.

- Eine unserer Ladies lebt und studiert (macht ihren Master) derzeit in Johannesburg (Südafrika). Sie wies uns im April auf die prekäre Situation von „hängengebliebenen“ Wanderarbeitern (die aufgrund von Corona nicht zurück in ihre Heimatländer konnten). Sie lebten dort in schwierigsten Bedingungen, in einer rechtlichen Grauzone, ohne Verdienstmöglichlichkeiten, da durch die Ausgangssperren alles verboten war. Ohne Essen, ohne medizinische Versorgung. Sie schrieb uns eine Liste, was allein mit 250 Euro dort schon zu erreichen wäre. Es war für uns keine Frage, dass wir diese gerne an die dortige Hilfsaktion (ein Nachbarschaftsverein) überwiesen.

- Zu Ostern bekamen wir Osterhasen von HIEBER Bad Krozingen gespendet (wir fragten dort einfach freundlich nach)  – das waren mal viele!!! Ein Teil ging an die Frauen von FreiRaum, ein anderer an die Bewohner des Katharinenstift Freiburg (Altenheim).

- Durch Nachfrage bei Freiburger Quartiersmanagern erfuhren wir von einer alleinerziehenden Frau, der 200 Euro für die Zuzahlung zu einer Perücke (nach Krebsbehandlung/Chemotherapie) fehlten. Auch hier sprangen wir gerne ein.

- Das aktuelle deutschlandweite „Service-Projekt“ (initiiert von Ladies’ Circle Deutschland) ist „Fruchtalarm“. https://www.ladies-machen-fruchtalarm.deN Normalerweise werden die Kinder auf den Kinderkrebstationen an über 30 Kliniken in Deutschland einmal in der Woche von den „Fruchties“ und dem Cocktailwagen besucht. Die Fruchties (junge Ehrenamtliche) mixen mit den Kindern, unter höchsten Hygienebedingungen, fruchtige Cocktails, die die Kinder wieder anregen, zu trinken, Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, den Geschmacks- und Geruchssinn wieder zu erleben.

Durch Corona fiel das alles weg. Wir wollten unsere kleinen Freiburger Patienten aber trotzdem nicht hängenlassen und gaben im Mai und Juni (Juli-Paket ist in Vorbereitung) jeweils ein großes Paket mit 40 kleinen Päckchen, gespickt mit liebevoll gemalten und geschrieben Karten, fruchtigen Überraschungen, einem kleinen Spielzeug, an der Pforte der Uniklinik ab. Dies konnte dann den Kinder auf Station überreicht werden.

Derzeit sammeln wir weitere Gelder für dieses tolle unterstützenswerte Projekt, in dem wir Mund-Nasen-Masken gegen Spende abgeben.
- Dadurch, dass viele von uns selbst Kinder haben, fragten wir uns, wie es Kindern zu Corona Zeiten geht, die üblicherweise in Kita und Grundschule zu Mittag gegessen haben und zuhause vielleicht kein warmes Mittagessen bekommen konnten. Durch Nachgrafe bei der Diakonie Freiburg Südwest erfuhren wir, dass dies tatsächlich von vom Kinder- und Jugendzentrum Freiburg-Weingarten angeboten wurde. Gesundes Mittagessen, am Anfang von Corona Zeiten noch zur Mitnahme herausgegeben, nun tritt langsam wieder Normalisierung ein. Wir können durch unsere Spendeneinnahmen nun 300 Mittagessen sponsorn und sind wirklich glücklich darüber und stolz darauf!

- Aktuell organisieren wir einen Flohmarktstand (18.7.2020 in der Seminarstr 18, 79102 Freiburg), die Erlöse gehen dann an die Freiburger StraßenSchule e.V. Jugendliche und junge Erwachsene, die auf der Straße leben, erhalten dort Unterstützung und Hilfe in allen Lebenslagen.

Jede Lady bringt sich nach ihren Möglichkeiten ein. Einige von uns sind selbstständig, beruflich sehr eingespannt. Viele haben die Doppelbelastung Kinder und Beruf. Andere sind in Elternzeit und sind dann zeitlich zum Teil etwas flexibler. Jede versucht das zu machen, was sie am besten kann, wobei es für uns auch wichtig ist, dass die verschiedenen Ämter (wie z.B. Schriftführerin, Social-Media-Beauftragter oder Kassiererin) immer wieder wechseln, so dass jede auch in verschiedene Aufgabenfelder reinschnuppern kann. Wenn es etwas anzupacken gilt, stehen wir meist geschlossen da und „wuppen“ gemeinsam unsere Aktion.Sie setzen sich für lokale und überregionale Projekte ein, nach welcher Priorität werden die Projekte ausgesucht, die von ihnen unterstützt werden? Die überregionalen Projekte werden alle zwei Jahre von den Delegierten Ladies in einer Versammlung von „Ladies Circle Deutschland“ neu entschieden. Aktuell wie gesagt ist es „Fruchtalarm“ an 30 verschiedenen Kinderonkologien in ganz Deutschland.

Die lokalen Projekte entscheiden wir im Circle immer selbst. Eigentlich wollten wir auch den 2-Jahresrhythmus beibehalten, aber Corona hat da einiges durcheinandergebracht, daher haben wir für dieses Circle-Jahr (Frühjahr 2020-Frühjahr2021) beschlossen, in kürzerer Abfolge Soforthilfemaßen zu ergreifen und vor allem solche Projekte (kurzfristig) zu unterstützen, die durch Corona besonders hart getroffen wurden. Grundsätzlich freuen wir uns über neue Hinweise auf unterstützenswerten Projekten, gerne auch solche, die noch keine hohen Bekanntheitsgrad, kaum Lobby haben oder noch wenige andere Unterstützer haben.

Welche Projekte werden aktuell von ihnen unterstützt und gefördert?

Annabell Martin: Aktuell haben wir die oben genannten Projekte unterstützt und gefördert.
Durch welche Aktionen werden Spenden gesammelt und wie finanziert sich ihre Organisation?

Aktionen durch die wir Spenden sammeln:
-  In Corona-Zeiten: Hauptsächlich die Plattform Betterplace.de. Wir haben einfach all unsere Kontakte (Freunde, Bekannte, Familie, gefragt, ob sie uns etwas spenden könnten)
-  Normalerweise: Flohmärkte: Wir lassen uns gut erhaltene oder ausgefallene, besondere, flohmarkttaugliche Kleidung spenden, oft sehr hochwertig, durch forsten eigene Kleiderschränke oder bitten Freunde darum. Wir haben auch schon neue Schuhe gespendet bekommen, die wir auf den Flohmärkten verkaufen konnten. Da die Käuferinnen und Käufer wissen, dass wir alles zu 100% spenden, wird beim Verhandeln nicht um jeden Pfennig gefuchst und das freut uns sehr.
-    Kuchen gegen Spende: wir geben bei dem Freiburger Entenrennen (fällt diese Jahr leider aus) unsere selbst gebackenen Kuchen, Muffins und leckere Fruchtspieße geben Spende ab.
-  Kinderschminken: z.B auf dem ZMF oder beim Mega Samstag in der Stadt: Gegen Spende schminken wir die Kids :

Gibt es schon neue Projekte, die in der Planung stehen?

Annabell Martin: Aktuell steht folgendes an: Kommenden Samstag, 18.7. machen wir einen Flohmarktstand im Rahmen des Wiehremer Nachbarschafts-Hof-Flohmarkts. Von 11 bis 17h sind wir in der Seminarstraße 18, bei unserem Stand gibt es Kinderbekleidung, Damen- und Herrenkleidung, Trödel und Kindersachen.
Alle Erlöse gehen dieses Mal an die Freiburger StraßenSchule e.V.

Wie kann man Sie unterstützen?

Annabell Martin: Wir haben einen Förderverein, und dorthin kann gerne gespendet werden. (Bankverbindung: Freunde und Förderer des Ladies Circle eV
IBAN DE56 6805 0101 0013 8990 40)

Darüber hinaus sind wir mit aktuellen Projekten auf der Plattform „betterplace.de“ (Suchbegriff Ladies Circle) vertreten. Hin und wieder rufen wir über die sozialen Netzwerke (je nach aktuellem Projekt) zu Sachspenden auf. Natürlich unterstützt man uns auch, in dem man an unseren Flohmarktständen kauft. Im November machen wir wieder mit bei der deutschlandweiten Ladies’ Circle Aktion „Weihnachtspäckchenkonvoi“. Da gilt es schöne Päckchen zu packen, die Kinderaugen in Rumänien, Moldawien und anderen osteuropäischen Ländern zum Leuchten bringen.  Das genaue Datum und was in die Päckchen gepackt werden soll, veröffentlichen wir auf unseren Social-Media-Kanäle. Infos gibt es auch immer unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Bilder: Ladies Circle eV / Text: Annabell Martin u. Daniela Hiebel

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