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Nachrichten aus Oberrhein

Ein sachlicher Zahlenmensch mit Visionen

Offizielle Verabschiedung von Rudolf Koger: Lob und Anerkennung für einen Macher

Weil am Rhein.  Jede Menge Lob, viel Wehmut, aber auch große Lust und Freude auf die Zeit danach: Die offizielle Verabschiedung für Rudolf Koger, dem Ersten Bürgermeister, Kämmerer und 1. Werksleiter der Stadtwerke, war nicht nur ein gelungener Schlusspunkt eines jahrzehntelangen Wirkens zum Wohle der 3-Länder-Stadt, sondern auch ein Hommage an einen „Verwaltungsmitarbeiter par excellence“, der als Hauptdarsteller die Resultate in den Fokus rückte und nicht sich selbst.

Bild Abschied: „Er war Kompass und Wegweiser zugleich“: Oberbürgermeister Wolfgang Dietz (2.v.r.), hier mit Ehefrau Christine (r.), würdigte bei der offiziellen Abschiedsfeier den Ersten Bürgermeister Rudolf Koger, hier mit Ehefrau Elisabeth Vollrath, für dessen jahrzehntelanges Wirken und die großen Verdienste für die Stadt Weil am Rhein.

Oberbürgermeister Wolfgang Dietz hatte seine ganz persönliche Schlagzeilen für den langjährigen Weggefährten an der Rathausspitze gefunden: „Ein politisch mitdenkender Kopf, ein Umsetzer, ein Macher.“ Dietz unterstrich in seiner Ansprache im Großen Sitzungssaal und vor geladenen Gästen Kogers Sachkunde, die absolute Verlässlichkeit, seine Ruhe, seine Loyalität und Motivation. „Ihm konnte man kein X für ein U vormachen, er war Kompass und Wegweiser zugleich.“

Koger würde sich, so hielt Dietz fest, von vielen politischen Akteuren dieser Tage unterscheiden, die sich gerne Visionen hingeben, hochtrabende Ziele formulieren und sich darin gegenseitig auch noch überbieten. „Rudolf Koger wollte Resultate – nicht die wohlfeile Diskussion.“ Beispielhaft stünden Tram 8 und Nahwärme als zwei absolut wegweisende Weichenstellungen und Umsetzungen, die immer mit seinem Namen verbunden bleiben würden. „Gerade weil er nicht nur darüber geredet, sondern die Kärrnerarbeit übernommen hat.“

Zahlen, Rechtskonformität und Wirtschaftlichkeit des Handelns seien bis heute sein Metier.   „Ohne seine Erfahrung, ohne seinen maßgeblichen Beitrag wäre es nicht gelungen, das in finanzieller Hinsicht Leck geschlagene, in Seitenlage befindliche Schiff Weil am Rhein vor der Flutung zu bewahren“, machte Dietz klar.  

Kogers sachliche, persönliche Art habe ihm im Gemeinderat ein außerordentlich hohes Ansehen eingebracht. „Er blieb ruhig und faktenbasiert auch in Momenten, in denen andere die Hutschnur hochzugehen drohte.“ Zudem sei er eine vorbildliche Führungskraft gewesen. „Er hat jungen Beschäftigten Chancen eröffnet, sie geleitet, gefördert und gefordert.“

„Sein Dienst war weit überdurchschnittlich, ein Resultat aus Überzeugung und Können – schlicht ein außerordentlicher Glücksfall für unsere Stadt und Stadtverwaltung“, meinte Dietz und freute sich darüber, 24 Jahre lang einen exzellenten Ratgeber an seiner Seite gehabt zu haben, der verschwiegen in den vertraulichen Angelegenheiten und versiert im Erarbeiten von Lösungen war.

„Ein Mensch, auf den man sich verlassen konnte, verlässlich in der Zusage und stringent in der Umsetzung. Der Alemanne würde es wohl in dem Satz zusammenfassen: „Mit so Lüt kasch öbbis afange!“. Oder besser noch: „Mit däm chasch gschirre!“.

Tobias Bringmann vom Verband kommunaler Unternehmen lobte Koger als „Zahlenmensch mit Visionen“, der herausfordernden Projekten immer mit einer gewissen Skepsis und Sachlichkeit begegnet sei, sie weitergedacht und damit Grundsteine gelegt habe. „Er hat verstanden, was wirklich wichtig ist und war immer am Austausch interessiert. Sein Denken hat nicht an der Stadtgrenze halt gemacht.“ Gebe es mehr von ihm, wäre mir nicht bange für die Gesellschaft“, so Bringmann.

Andreas Heiler, der als Geschäftsführer der Wohnbau Weil am Rhein für alle Töchter der Stadt sprach, bedankte sich für das „gemeinsame Gestalten“ und bezeichnete Koger als „harten Verhandler“. Umso schöner wäre es jetzt, dass dieser weiterhin an seiner Seite als nebenamtlicher Geschäftsführer der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft an Bord bleibe.

Rudolf Koger selbst machte zunächst klar, dass an diesem Abend zwar immer seine Gelassenheit angesprochen worden sei, was er in diesem Moment allerdings gar nicht so empfinden könne. „Ich bin sehr gerührt“, stellte er nämlich fest und bedankte sich bei OB Dietz für die „Art des Miteinanders“. Man habe sich immer aufeinander verlassen können.

Er sei dankbar, diese wichtigen Positionen innerhalb der Stadtverwaltung begleitet haben zu dürfen. Ihm sei es eine „Ehre“ gewesen, der Stadt Weil am Rhein zu dienen. Gemeinsam mit dem Gemeinderat habe man viele wichtige Projekte umgesetzt, die das Leben in der Stadt besser gemacht hätten. „Und so blicke ich zufrieden zurück. Es war eine aufregende Reise mit unvergesslichen Momenten, die ich für immer im Herzen trage.“

Nun aber freue er sich auf die Zeit danach, die Zeit mit seiner Ehefrau Elisabeth Vollrath, die in all den Jahren an seiner Seite stand und ihn immer unterstützte. Er freue sich auf viele gemeinsame Wanderungen und etwas mehr Zeit für sein liebstes Hobby: Tischtennis. Und auch wenn sich Giovanni Trapattoni mit größeren Bällen beschäftigte, so schloss Rudolf Koger mit den Worten: „Ich habe fertig.“

Die eine oder andere Träne musste sicherlich verdrückt werden, als „Bonds Big Band“, die den festlichen Anlass einmal mehr würdevoll und bestens musikalisch umrahmte, zum Abschluss „My way“ spielte und Christian Leitherer mit seinem Saxophon-Solo für Gänsehaut sorgte.

Werdegang Rudolf Koger:
Nach Abitur und militärischem Grundwehrdienst begann Koger im Oktober 1979 seine Ausbildung zum gehobenen Verwaltungsdienst bei der Stadt Weil am Rhein, die er mit Diplom abschloss. Koger blieb der Stadt treu: Innerhalb der Verwaltung kam er zunächst ins Hauptamt, knapp zwei Jahre später wechselte er für weitere zwei Jahre in die Haushaltsabteilung, um danach die Abteilung Zentrale Verwaltungsangelegenheiten zu übernehmen. Im Dezember 1994 übertrug der Gemeinderat ihm die Leitung des Rechnungsprüfungsamtes.

Am 1. Juni 2008 wechselte Koger in die Funktion des Kämmerers und des kaufmännischen Leiters der Stadtwerke. Mit Wirkung zum 1. Juli 2016 wählte und ernannte der Gemeinderat ihn zum Beigeordneten und fünf Jahre später (1. Juni 2021) zum Ersten Bürgermeister. Koger übernahm als Kämmerer auch die Funktion des nebenamtlichen Geschäftsführers der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Dieser bleibt er mit seinem Wissen und Können auch noch geraume Zeit erhalten.

Text/Bild: Stadt Weil am Rhein

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