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Nachrichten aus Baden bewegt

Eine Familie auf dem Weg zu neuen Horizonten: Auswanderung nach Spanien

Region im Blick freut sich, einen weiteren Bericht über einen Auswanderer präsentieren zu können. Diesmal möchten wir die Geschichte von Frank Dietrich und seiner Familie vorstellen:  ein deutscher Verkaufs- und Marketingtrainer, der vor 10 Jahren mit seiner Familie diesen Schritt gewagt hat, Deutschland den Rücken zu kehren und in Spanien ein neues Leben zu beginnen.

Foto Privat

Seither ist viel Zeit vergangen und die Familie hat inzwischen eine interessante Reise hinter sich, gespickt mit unzähligen kulturellen Herausforderungen und unternehmerischer Chancen. Eine Geschichte, die zeigt, wie eine „richtige“ Entscheidung, das Leben auf besondere Weise bereichern kann.

Ein Abenteuer mit kulturellen Herausforderungen und unternehmerischer Freiheit

Frank Dietrich erzählt uns hierzu folgendes Erlebnis: „Vor 10 Jahren haben meine Familie und ich die Entscheidung getroffen, Deutschland zu verlassen und ein neues Leben in Spanien zu beginnen. Unsere Zwillingssöhne waren damals gerade acht Jahre alt, und unsere jüngste Tochter sollte bald eingeschult werden. Wir hatten verschiedene Gründe für unsere Auswanderung - die Hauptmotivation war, dass wir unseren Kindern die Möglichkeit geben wollten, eine andere Kultur kennen zu lernen und von Grund auf eine Weltsprache zu erlernen. Mit Deutsch, Spanisch und Englisch stehen ihnen alle Möglichkeiten des größten Teils der westlichen Welt offen.

Für mich als Unternehmer waren die Rahmenbedingungen in Spanien ein ausschlaggebender Faktor. Es ging nicht hierbei keineswegs um Steuer-Ersparnis, wie viele vermuten. Das sollte übrigens auch für niemanden ein Grund sein, sein Land zu verlassen.

Vielmehr schätzte ich die Offenheit und Freiheit, die einem als Unternehmer in Spanien geboten werden, um ein Unternehmen aufzubauen. Unternehmertum hat in Spanien einen anderen Stellenwert als in Deutschland. Natürlich war es keine leichte Aufgabe und ich habe auch Deutsche gesehen, die hier gescheitert sind, oft aus Mangel an einer soliden Planung und einem realistischen Ansatz.

In Spanien kennt man viel weniger bürokratische Hürden und Vorschriften, so dass man sich mehr um die eigentlichen Aufgaben im Unternehmen kümmern kann.

Die ersten Jahre in Spanien waren nicht ohne Herausforderungen. Obwohl die Atmosphäre generell freundlicher als in Deutschland war, dauerte es gut zwei Jahre, bis man uns als Teil der Gemeinschaft akzeptierte und uns abnahm, dass wir weder Touristen sind, noch arrogante Ausländer, sondern dass wir tatsächlich hierherkamen, um Land und Leute nicht nur kennenzulernen, sondern uns zu integrieren.

Foto Privat

Die schulische Laufbahn unserer Kinder war ein weiteres Abenteuer. Anfangs waren sie vor allem mit der spanischen Sprache konfrontiert. Die Alltagssprache lernen Kinder eigentlich sehr schnell. Aber wie so oft steckt der Teufel im Detail, versuchen Sie einmal ihrem Kind in Mathematik bei Textaufgaben zu helfen. Nichtsdestoweniger kann man sagen, dass die Lehrer hier wirklich noch Lehrer mit Leib und Seele für die Kinder sind, etwas, das wir in Deutschland so nicht allzu häufig erlebt haben.

Womit wir aber beim besten Willen nicht gerechnet haben, stellte sich ein, als die separatistischen Bewegungen die Comunidad Valenciana ergriff. In deren Verlauf wurde Valenciano, die regionale Sprache, offizielle Sprache und damit änderte sich von einem Schuljahr auf das andere somit auch die Schulsprache.

Das ist so, als würde an der Schule ihrer Kinder plötzlich nicht mehr in Deutsch, sondern zum Beispiel Holländisch unterrichtet. In Geschichte läge der Schwerpunkt, von einem auf dem anderen Tag auf Geschichte der Niederlande, in Kunst ebenso und die Textaufgaben in Mathe sind damit restlos unverständlich und so weiter.

Das war völlig unakzeptabel, und wir beschlossen, in eine Region zu ziehen, in der weiterhin Castilliano, quasi Hochspanisch, gesprochen wurde.

Danach kam die Coronakrise, und das Land schottete sich ab. Überraschend zeigte sich Spanien völlig anders, als gewohnt. Im Falle, dass man hier etwas ernst meint, dann richtig. Ausgangssperren sind ohne Ausnahme das, was der Name sagt und wenn Militär das auch noch auf der Straße kontrolliert, kommt man sich vor, wie in einem schlechten Film.

Unternehmerisch war das, wie für viele Firmen weltweit, eine echte Herausforderung, stellte sich aber langfristig als Vorteil heraus, weil Telearbeit plötzlich akzeptiert war. Beratung und Schulungen über das Internet sind heute kein Problem mehr.

Kurz gesagt, das Leben im Ausland trifft einem an Stellen, an denen man es nicht erwartet hätte. Die Freiheit, die man genießt, bedeutet auch komplett verantwortlich zu sein. Das machen sich einige Auswanderer im Vorfeld nicht deutlich genug. Ich genieße das und schätze darin die Chancen, die sich auftun.

Alles in allem hat uns das Leben in Spanien eine entspanntere Lebensweise beschert. Es bedeutet nicht, dass es weniger Herausforderungen gibt, aber wir machen uns deutlich weniger Stress. Das ist etwas, das uns als Familie sehr gutgetan hat.

Es gab zu keinem Zeitpunkt etwas, das wir von unserem deutschen Leben vermisst haben, und nach 10 Jahren kann ich sagen, dass niemand von uns zurück nach Deutschland möchte. Anfangs besuchten wir noch in den Sommerferien Deutschland, damit die Kinder ihre alten Freunde sehen konnten. Doch im Lauf der Zeit hat sich auch das erledigt.

Was unseren Kindern besonders in Deutschland auffiel, war die gefühlte Trostlosigkeit und auch die Freudlosigkeit, mit der man Menschen auf der Straße und in Geschäften begegnete. Das ist etwas, das man hier in Spanien fast gar nicht kennt. Hier erleben wir eine lebendige und herzliche Atmosphäre, egal, ob auf der Straße, in Geschäften, sogar in Ämtern, die unser Leben bereichert.

Unsere Familie hat eine interessante Reise hinter sich, und unsere Auswanderung nach Spanien war nicht nur ein Ortswechsel, sondern eine Chance, eine neue Kultur zu entdecken und berufliche Möglichkeiten zu nutzen. Diese Erfahrung hat uns gezeigt, dass Träume verwirklicht werden können, wenn man den Mut hat, neue Horizonte zu erkunden.

Frank Dietrich ist Werbetexter und Businesstrainer und inspiriert, lehrt und coacht Unternehmer und deren Team zu mehr Wachstum, Erfolg und Unabhängigkeit in ihrem Unternehmen. Einfach gesagt, sorgt er dafür, dass Verkäufer und Unternehmen mehr verkaufen und das mit höherem Profit. Dabei eliminiert er auch oft die sinnlose Verschwendung von Werbegeldern. 

Vor einiger Zeit veranstaltete „Region im Blick“ mit Frank Dietrich einen Mittelstand-Abend unter dem Thema: „Befreien Sie Ihren Vertriebserfolg vom Zufall“. Da dieses Thema aktueller denn je ist, finden Sie hier unter diesem Link die Aufzeichnung des Vortrages:  https://frankdietrichtv.com/vortragfreiburg/

Trägt sich derzeit noch jemand mit diesem Auswander-Gedanken? Dann melden Sie sich doch bitte unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., denn wir bleiben an diesem Thema dran.

Foto Privat

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